Da ich nicht jünger werde, wollte ich eigentlich nicht noch einmal ein 3-er Rüden-Rudel. Aber es sollte dann doch ganz anders kommen…………………….
Im September 2014 erhielt ich von der Züchterin des slowakischen Zwingers “Joliesse et Charme” die Nachricht, dass der Besitzer eines Rüdens ihres A-Wurfes (Alex Gipsy) mit Leo als Deckrüden vor einigen Wochen verstorben sei und dessen Sohn, der den Rüden geerbt hätte, Alex Gipsy nicht behalten wolle. Bisherige Vermittlungsversuche in der Slowakei seien ohne Erfolg geblieben. Auch gehe es nach ihren Informationen dem Jungrüden aufgrund der momentanen Haltungsbedingungen nicht besonders gut, so dass sie sich Sorgen um ihn mache.
‘Ausgerechnet Alex Gipsy’ dachte ich – war er, der komplett schwarz geboren worden war und nach und nach eine zwar zum Teil knappe, jedoch vollständige Markenzeichnung bekommen hatte, bei meinem Besuch des Wurfes Anfang April 2013 mit seinem für mich hervorstechenden Wesen doch mein “Favorit” gewesen!
Ich schlug der Züchterin vor, mich an ihrer Suche nach einem adäquaten neuen Zuhause für Alex Gipsy zu beteiligen (was ich natürlich auch für jeden anderen Nachkommen von Leo getan hätte).
Gesagt – getan……….
Und ja, es gab einige Interessenten, die jedoch weder die Züchterin noch mich gänzlich zu überzeugen vermochten. Da wir den Eindruck gewannen, dass adäquatere Interessenten Alex vor einer Entscheidung, ihn aufzunehmen, ansehen wollten, die Zuchtstätte jedoch in der Ostslowakei vielen zu weit entfernt war, hatte ich die Idee, Alex nach Deutschland zu holen und hier ein neues Zuhause für ihn zu suchen.
Kaum wurde in Deutschland bekannt, dass ich Alex zu mir nach Hannover holen würde, er dann angeschaut werden könnte, meldeten sich auch tatsächlich – wie es schien – seriösere Interessenten – dies allerdings auf der Grundlage der überaus positiven Beschreibung durch den Erben von Alex, der ich nicht so recht trauen mochte. Schließlich hatte die Züchterin Alex inzwischen “notfallmäßg” zu sich geholt, nachdem sie informiert worden war, dass es dem Rüden bei dem Erben des früheren Besitzers sehr schlecht gehe. Stark abgemagert, mit ausgeprägtem Zahnstein und Filzknoten im Fell wurde ihr Alex nach einer Tagestour quer durch die Slowakei ohne ein freundliches Wort für die Züchterin oder den Hund übergeben. So schloss ich nicht aus, dass die zwecks Vermittlung zuvor sehr positive Beschreibung durch den Erben möglicherweise die Absicht beinhaltete, den Hund so schnell wie möglich quasi “wegzuloben”. Einige Interessenten, bei denen mir die geschilderten Haltungsbedingungen mit Risiken behaftet schienen, dass Alex nicht lange würde bleiben “dürfen”, erhielten gleich eine Absage. Anderen sagte ich, dass ich mir Alex nun erst einmal einige Tage für eine bessere Einschätzung selbst ansehen wolle – bevor ich ihn würde besuchen lassen.
Alex Gipsy – zu diesem Zeitpunkt gerade 20 Monate alt – machte zwar einen freundlichen, selbstbewussten Eindruck, schien aber an Menschen nicht sehr interessiert, was mglw. auch Folge der erlebten Enttäuschungen an Menschen war. Mit seiner (distanzierten) Freundlichkeit und Wesensfestigkeit eroberte er dennoch mein Herz im Sturm. Bereits auf der Fahrt nach Hannover war für mich die Entscheidung gefallen, ihn bei mir zu behalten, ihn nicht erneut einer unsicheren Zukunft aussetzen zu wollen.
Nach insgesamt 15 Stunden im Auto für Alex Gipsy kamen wir abends endlich in Hannover an.
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